Während sich legale Pay-TV Dienste wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime immer größerer Beliebtheit erfreuen, wächst der Markt für illegale IPTV-Anbieter ebenso. Da nicht jeder Kriminelle Anbieter über das erforderliche Know-How und die entsprechende Infrastruktur verfügt, um tausende Kunden gleichzeitig über der Internet mit Filmen und Serien zu beliefern, haben findige Täter die illegale Belieferung als Service für sog. Reseller - also Wiederverkäufer - entwickelt.
So konnten interessierte Anbieter ihren Kunden ein funktionierendes (unlizensiertes) IPTV-System verkaufen, meist gegen monatliche Entgelte zwischen 5 und 15 EUR, ohne sich selbst um die Versorgung der Kunden mit Inhalten kümmern zu müssen. Erforderlich war lediglich eine Webseite zur Vermarktung des "Produkts" sowie zur Abwicklung der Zahlungen. Von den Einnahmen ging dann ein gewisser Anteil an die ursprüngliche Quelle.
Ermittlern in Spanien ist es jetzt mit Hilfe von Europol und Polizeikräften in acht anderen Ländern, darunter auch Deutschland, gelungen, den "Kopf" eines solchen Systems zu identifizieren. Ausgehend hiervon wurden mehr als 1.000 Wiederverkäufer identifiziert, die lediglich Inhalte weitervermarkteten. In einer koordinierten Aktion in der vergangenen Woche kam es europaweit zu mehreren Verhaftungen sowie zur Beschlagnahme von mehr as 50 Servern und mehreren Millionen EUR. Als Ergebnis der Beschlagnahme der Server haben nun mehr als 2 Millionen zahlende Kunden keinen Zugriff auf die illegal gestreamten Inhalte.
Eine Pressemitteilung von Europol nebst Videos der Polizeiaktionen finden Sie hier.